Alpine Solaranlagen: Das Wallis stärkt seine Positionierung

Um das Stromdefizit im Winter zu kompensieren, zählt die Schweiz insbesondere auf alpine Solaranlagen. Eine gewagte Strategie, die unserem Gebirgskanton in Bezug auf die Energiewende eine Schlüsselstellung zuweist. Das Projekt Prafleuri ist dafür ein ausgezeichnetes Beispiel. Erläuterungen.

Es handelt sich um ein für das Wallis typisches und avantgardistisches Projekt. Mit den auf einer Höhe von 2800 Metern installierten Solarpanels in der Combe de Prafleuri könnte ab 2025 nachhaltiger Strom für rund 6000 Haushalte produziert werden. Dieses innovative Projekt wurde in enger Zusammenarbeit zwischen Alpiq, der Gemeinde Hérémence und der Grand Dixence SA ausgearbeitet. Es entspricht den nationalen Anforderungen, die vor Kurzem in Kraft getreten sind, um das auf 5 TWh geschätzte Stromdefizit im Winter zu kompensieren, welches die Schweiz dazu zwingt, einen Teil ihres Stroms zu importieren. Diese gesetzliche Bestimmung bezweckt die rasche Produktion von 2 TWh in Zusammenhang mit dem Potenzial alpiner Solaranlagen.

Weshalb sollte man jedoch in schwer zugänglichen Zonen Solarpanels installieren, wenn noch zahlreiche Dächer industrieller Anlagen damit ausgerüstet werden könnten? Mit Photovoltaikanlagen in grosser Höhe kann von einer ausgezeichneten Sonneneinstrahlung während des gesamten Jahrs profitiert werden, weil diese Gebiete kaum von Nebel und Schichtwolken betroffen sind. Ausserdem kann die Reflektion des Sonnenlichts durch den Schnee genutzt werden und die tiefen Temperaturen erhöhen den Wirkungsgrad der Solarpanels. Deshalb werden sogenannte «bifaziale» Solarmodule eingesetzt, die in der Lage sind, die Sonnenstrahlen einzufangen, die direkt aus dem Himmel auf sie treffen, aber auch vom Boden, wo sie vom Schnee reflektiert werden. Dank dieser Faktoren erzeugen Solaranlagen im Hochgebirge bedeutend mehr Energie als vergleichbare Anlagen im Schweizer Mittelland.

Strategischer Standort

Der Standort des Projekts Prafleuri eignet sich ideal für eine alpine Photovoltaikanlage. «Die Combe de Prafleuri wurde beim Bau der Grande Dixence als Steinbruch benutzt», erläutert Eric Papilloud, Projektleiter bei Alpiq. «Hier wurden damals mehrere Millionen Kubikmeter Kies entnommen, um den Beton für die Staumauer herzustellen. Es handelt sich also um ein Naturgebiet, das man als Industriebrache bezeichnen könnte, dessen heutige Landschaft die vor einigen Jahren in grossem Massstab durchgeführten Arbeiten wiederspiegelt. Mit der Installation von Solarpanels kann diese Zone nachhaltig umgenutzt werden.»

In diesem Zusammenhang sollten sich keine Fragen in Bezug auf die Erhaltung der Gebirgslandschaft stellen. Ausserdem ist der Standort vom Tal aus nicht einsehbar. Ein anderer Pluspunkt: die bestehende Infrastruktur in Zusammenhang mit dem Staudamm. «Die künftige Photovoltaikanlage kann an das bestehende Stromnetz angeschlossen werden. Dies erleichtert die Arbeiten enorm. Zudem besteht eine Strassenanbindung aus der Zeit des Betriebs des Steinbruchs.»

Innovative Positionierung

Für das Wallis und seine Wirtschaftsakteure ermöglicht diese Art von Projekten gute Wachstumsprognosen. Gleichzeitig wird die Energiewende strategisch unterstützt. «Die Generation unserer Grosseltern nahm mit dem Bau der Wasserkraftwerke grosse Risiken in Kauf. Damit wurde jedoch die wirtschaftliche Entwicklung des Kantons sichergestellt und wir können mit Stolz auf diese Errungenschaften zurückblicken. Heute sollten wir uns von diesem Mut inspirieren lassen, und innovative Infrastrukturen und Projekte für eine erfolgreiche Energiewende realisieren.»

Die Zusammenführung der verschiedenen Elemente dieser alpinen Solaranlage könnte so aktiv zur Umsetzung der Strategie des Bundes beitragen. Gemäss den aktuellen Berechnungen könnte der Standort Prafleuri 20 bis 25 GWh erneuerbare Energie produzieren. Das entspricht dem Stromverbrauch von rund 6000 Haushalten. Das Baugesuch sollte in diesem Herbst eingereicht werden und die Inbetriebnahme ist auf Ende 2025 geplant.

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